Hinter den Kulissen
CFI-AKTUELL Juni 2025
In diesem Sommer nehmen wir Sie mit hinter die Kulissen von CFI Kinderhilfe. Wie funktioniert eine Hilfsorganisation, die ganz bewusst klein bleibt? Sonja Neuhaus gibt Einblick in ihren Alltag, ihre Herausforderungen – und in die vielen leisen Momente, die Mut machen. Denn CFI ist kein Großbüro – aber ein Ort, an dem Großes geschieht. Jeden Tag.
Sonja, du leitest eine kleine, sehr engagierte Organisation – was motiviert dich, jeden Tag wieder aufzustehen und loszulegen?
Die Frage habe ich mir selbst auch schon das ein oder andere Mal gestellt. Und dann sehe ich die Not im Congo oder wir haben ein Zoom-Meeting mit den Projektleiterinnen der Kinderdörfer in Thailand und Kambodscha. Dann lese ich die Geschichten von Kindern, die mittlerweile erwachsen sind und immer wieder in ihr Kinderdorf zurückkehren, um etwas zurückzugeben, wie z.B. Anoun. Und dann weiß ich einfach – ja, wir sind eine kleine Organisation – aber wir können manche schlimme Schicksale zum Guten wenden.

Anoun ist im Kinderdorf KJRC aufgewachsen
und arbeitet jetzt dort als Manager.
Wie sieht eigentlich ein ganz normaler Arbeitstag bei dir aus?
Mein normaler Arbeitstag beginnt nach dem Spaziergang mit meinen Hunden an meinem Arbeitsplatz im Homeoffice. Seit ich CFI Kinderhilfe allein leite, habe ich das Unternehmen komplett auf Homeoffice umgestellt. Das war im Jahr 2019, noch bevor die Corona- Pandemie uns alle ins Homeoffice zwang. Mein Hauptargument dafür war, dass wir auf diese Weise die Bürokosten einsparen und das Geld besser in die Kinderdörfer stecken.

Viele stellen sich NGOs als große Teams mit Büros und Projektabteilungen vor. Wie sieht es bei CFI aus?
Unser Team besteht aus (nur) vier Personen. Ich betreue als Geschäftsführerin alle rechtlichen und administrativen Fragen, kümmere mich um Projekte und Kontakte zu den Kinderdörfern. Annette Kapprell betreut (auf Minijobbasis) unsere Paten und Spender. Corrine van den Broek betreut als Freelancerin unsere Website, Social Media Kanäle und Print. Und mein Mann unterstützt uns ehrenamtlich in IT-Fragen.
Was macht dein kleines Team so besonders?
Ganz kurz gesagt: Ich weiß das unsere Mission „Zusammen – Zuhause – Zukunft“ für uns alle keine leeren Worte sind und wir überzeugt unsere Werte „Christlich – Nachhaltig und Wertschätzend“ leben. Darüber hinaus mag ich die angenehme und enge Zusammenarbeit in unserem Team sehr gerne. Wir wissen dass wir einander vertrauen können und entscheiden eigentlich alles gemeinsam – auch wenn ich am Ende die Entscheidungen zu vertreten habe.
Gibt es Aufgaben, bei denen du selbst überrascht bist, wie viel Herzblut sie kosten – und wie viel Freude sie machen?
Tatsächlich trifft dies am ehesten auf die Hausmailings zu. Ich sage bei uns in der Kirche immer „ich kann vor Publikum leichter singen als reden“. Wenn ich Hausmailings verschicke, dann ist mir dabei immer der persönliche Kontakt zu unseren Spendern wichtig. Ich schreibe meine Newsletter selbst, denn nur dann sind sie authentisch. Und manchmal bekomme ich nette Post zurück, in der sich jemand für unsere Arbeit bedankt und sie wertschätzt. Natürlich wärmt so etwas die Seele und das Herz.
Gab es einen Moment, der dir besonders nahe gegangen ist?
Ja, da gibt es einige – aber einer sticht gerade ganz besonders heraus: und das war, als Moni und Bernd (unsere Botschafter für das Kinderdorf „Light of Hope“ in Kambodscha) zurückkamen von ihrem Besuch im Kinderdorf und tolle Berichte und Interviews mitgebracht haben z.B. mit den Kinderdorfeltern. Oder eine andere Familie, die unser Kinderdorf in Thailand nach 10 Jahren erneut besucht hat und begeistert von den Fortschritten in dieser Zeit erzählt haben. Das sind die Momente, wo ich einfach weiß – ja, wir sind eine kleine Organisation, aber wir machen gute Arbeit, die sich lohnt.
Warum ist die Arbeit von CFI heute vielleicht wichtiger denn je?
Die Kinderdörfer arbeiten viel daran, dass sie selbst Einkünfte generieren oder Kosten sparen z.B. durch den Einsatz von Solartechnik. Trotzdem brauchen sie eine gewisse finanzielle Planungssicherheit und das geht nur, wenn sich Menschen bereit erklären, regelmäßig zu helfen – egal wie groß oder klein solch ein monatlicher Beitrag ist. Nicht jeder kann alleine etwas bewegen – aber zusammen schaffen wir eine bessere Zukunft für diese Kinder.

Was würdest du jemandem sagen, der überlegt, CFI zu unterstützen – aber noch zögert?
Fahr ins Kinderdorf nach Kambodscha oder Thailand und schau selbst.

Möchten Sie selbst ein Kinderdorf besuchen?
Als freiwilliger Helfer können Sie vor Ort Ihr Know-how einbringen. Mit Ihrer Reise unterstützen Sie außerdem die Kinderdörfer finanziell. Entdecken Sie Land und Leute in dieser faszinierenden Region und beeinflussen Sie das Leben der Kinder positiv. Jetzt informieren.